Sex, Drogen und Hippie-Kult: Dem weltbekannten Festival in der Black Rock Desert wird häufig der Stempel einer obszönen Drogen-Party aufgedrückt. Zu Unrecht. Was vor 33 Jahren mit zwanzig Teilnehmern begonnen hat, ist heute eines der bedeutendsten Festivals der Welt: das «Burning Man» in der Black Rock Desert, der Wüste von Nevada. Ihr Browser oder Adblocker verhindert dies momentan. Wer im Internet «Burning Man» googelt, wird häufig Bilder von halb nackten, zum Teil verkleideten Menschen und gewaltigen, brennenden Kunstinstallationen auf Rädern finden. Medien und Fernsehserien wie «Die Simpsons» oder «South Park» vermitteln uns häufig den Eindruck, dass es hier vor allem um Drogen und das Ausleben kurioser sexueller Praktiken geht. Manch ein Zürcher könnte sich das Festival gar als eine entartete Form des Sechseläutens vorstellen: Statt ehrenwerter Zunftherren, die sich an der Zuschauermenge vorbeibewegen, versammeln sich hier die Raver der Street Parade, um in drogeninduzierter Ekstase zu dröhnender Techno-Musik auszuflippen. Nach einer Woche wird dann eine überdimensionale Mannfigur in Asche gelegt. Statt eines mehr oder weniger gesitteten Bierumtrunks gibt es Ecstasy, LSD und andere Drogen. Statt prachtvoller Kleidung keine Kleidung. Statt der harmonischen Marschmusik dröhnen dieselben drei tiefen Basstöne in Endlosschleife über das Festival. Kurz: ein Ausdruck von Wertezerfall, ein Verlust von Sitte und Ordnung. Als wäre das alles nicht schändlich genug, kommt als Spitze der Niederträchtigkeit der berühmt-berüchtigte «Orgy Dome» dazu, der in seiner Anrüchigkeit an Kubricks «Eyes Wide Shut» oder Pasolinis «Die Tage von Sodom» erinnert. Der Mensch ist kein Tier, sondern ein rationales Wesen, heisst es häufig in der europäischen Philosophiegeschichte. Kants Imperativ verpflichtet den Menschen etwa, sich bei moralischen Entscheidungen auf die Vernunft zu konzentrieren und sich ständig um geistigen Fortschritt zu bemühen. Wer sich nur von seinen Empfindungen, Trieben und Gelüsten leiten liesse, würde sich demnach seiner moralischen Verantwortung entziehen. Manch ein Intellektueller könnte den «Burning Man» also als den Inbegriff des sich selbst auslöschenden Menschen, als eine Dekonstruktion des Homo sapiens sehen. Doch der Schein trügt. Hinter dem Burning-Man-Festival steckt nicht nur die stumpfe Auslebung von primitiven Instinkten, sondern eine eigene Philosophie, die sich ganz der individuellen Freiheit verpflichtet hat. So fanden die ersten Festivals mit den Prinzipien von radikaler Offenheit, Selbstbezug und Selbstausdruck am Strand von San Francisco statt. Die Stadt der Beat-Generation also, die mit Autoren wie Jack Kerouac und Allen Ginsberg eine Philosophie der Erfahrung, Autarkie und Selbstbestimmung vertrat und ihr Umfeld ermutigte, ein authentisches Leben zu führen. Die Stadt war Nutten Party Drogen Schweiz Photo das Mekka der Hippies der sechziger Jahre, eine Bewegung, die sich für eine antiautoritäre und nichthierarchische Welt aussprach. Auch heute ist San Francisco der Ort in den USA, der für sexuelle Freiheit und Geschlechtergerechtigkeit steht. Das bedeutet auch, dass an dem Festival der Moment, also die Erfahrung des Hier und Jetzt, im Mittelpunkt steht. Einen streng geregelten Alltag gibt es nicht, vielmehr sollen sich die Anwesenden eine Woche lang neu erfinden, sich nach dem Prinzip der «Radical Self-Expression» ausdrücken und sich von ihrem unmittelbaren Verlangen treiben lassen. Und dafür bietet das «Burning Man» unzählige Gelegenheiten: Wer klassische Musik mag, der findet ein Orchester, das etwa Mussorgskys «Bilder einer Ausstellung» einstudiert hat; wer am liebsten Videospiele spielt, der gesellt sich zu einem Gruppengespräch zur Starcraft-Videospielserie; wer von Sorgen gepeinigt ist, findet literarische Seelsorge beim «Poetry Doctor», der ihm ein Gedicht verordnet; wer zu häufig zum Glas greift, setzt sich zu den «Anonymen Alkoholikern»; wer mit dem Fallschirm abspringen will, sucht die Wüstenpiste auf; wer von sexueller Lust nach einem bestimmten Fetisch übermannt wird, wird Nutten Party Drogen Schweiz Photo dafür eine befriedigende Lösung finden. Für Neuankömmlinge ist diese Umstellung nicht immer einfach. Denn sie müssen erst lernen, was es heisst, nur für den Moment zu leben und andere Menschen nicht daran zu hindern, ihre Freiheiten auszuleben, indem sie die alltäglichen Normen weiterhin mit sich herumtragen. Es wäre etwa im gewöhnlichen Smalltalk ein grosser Fauxpas, das Gegenüber nach seiner beruflichen Tätigkeit zu fragen. Denn der soziale Status, den jemand ausserhalb des Burning-Man-Festivals vertritt, spielt in diesem Moment, an diesem Ort und in dieser Diskussion keine Rolle. Auch ist das Fotografieren verboten, denn das schafft Erinnerungen für die Zukunft auf Kosten des jetzigen Moments. Mit einer Kamera in der Hand ist man weder selbst vollständig geistig gegenwärtig, noch erlaubt man dem Gegenüber, den Moment in unbelasteter Art zu erleben. Als Träger von Erinnerungen wird die Kamera zum Symbol der westlichen Weltordnung, deren Präsenz einen nackten oder verkleideten Menschen zudem in Scham versinken lassen würde. Somit etablierte sich am «Burning Man» eine Art revidierter Sozialvertrag, bestimmt durch festgelegte Prinzipien, die den Genuss des Moments schützen sollen. In dieser Atmosphäre geht es dem «Burner» vor allem um die magischen Momente, wie das Erfahren Nutten Party Drogen Schweiz Photo Kunst oder die zufällige Begegnung mit einem Fremden beim Sonnenaufgang, was zu einem regen Gefühlsaustausch führen kann. Man führt Gespräche, die in der «normalen Welt» äusserst selten sind. An diesem Ort sind 70 Menschen ohne Handy oder Internet. Hier erlebt jeder, was wir in unserer Welt schon verlernt haben: anderen Menschen zuzuhören, ohne dazwischen einen Blick aufs Smartphone zu werfen. Verständlicherweise erwarten viele Burner von den Organisatoren, dass die Anzahl der «Virgins» — also jener, die das erste Mal am Burning-Man-Festival teilnehmen — nicht zu stark ansteigt. So wurde im Jahr gegen eine nach Zufall ausgeloste Verteilung der Eintrittskarten protestiert. Die alten, eingefleischten Burner sollten Vorrang haben, so hiess es, weil mit zu vielen Neulingen das Risiko bestehen würde, dass sich etwas am philosophischen Spirit des Festivals ändern könnte. Politisch gesehen ist diese Kulturbewahrung bekannt. Es ist dennoch ironisch, dass gerade ein Festival, das in einer Hippie-Tradition steht, solche exklusiven Forderung stellt. Auch das Prinzip der «Sharing-Kultur» wird auf dem Festival als höchstes Gut gefeiert. Bis auf wenige Ausnahmen ist der Austausch von Geld am «Burning Man» untersagt.
Drogenlexikon
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