Bewegte erotische Szenen wurden bereits ab dem Jahrhundert von findigen Uhrmachern inszeniert. Klein und geheim: Für erotische Darstellungen entwickelte sich insbesondere mit dem «Zeitalter der Galanterie», das sich ab Mitte des Jahrhunderts von Frankreich aus in den nobleren Schichten Europas verbreitete, eine diskrete, aber stete Nachfrage. Grosse Gemälde eigneten sich weniger für Frivolitäten, man wollte ja seine Besucher nicht schockieren. Doch wo ein Markt ist, ist auch ein Wille. Also wichen die Künstler auf Miniaturen aus, auf Medaillons, Schnupftabak- und Pillendosen — und selbstverständlich auf Taschenuhren. Mit ihren Klappdeckeln eigneten sich diese besonders gut für versteckte Bildchen, die man nur im kleinen Kreis herzeigte. Mit dem Aufkommen erotischer Literatur Casanova, —; Marquis de Sade, — wurde das Thema angeheizt. Es sollte — bis heute — nicht mehr zu stoppen sein. Frühe Uhren waren sehr teuer und nur einer wohlhabenden Kundschaft zugänglich. Mit dem Aufkommen rationellerer Produktionsmethoden wurden die Uhren erschwinglicher, sie waren nicht mehr nur dem Adel vorbehalten. Folglich wünschten sich die Reichen exklusivere Uhren, bei denen die Zeitmessung zur Nebensache verkam. Ein Trend, der übrigens bis heute anhält und nicht zuletzt der Schweizer Uhrenbranche zu volkswirtschaftlich relevanten Umsätzen verhilft. Galanterie und der Wunsch nach Exklusivität ergaben also einen fruchtbaren Boden für die Entwicklung von erotischen Uhren. Findige Uhrmacher realisierten, dass man Mechanismen, die man für Schlagwerke benutzt, auch zur mobilen Darstellung von Körperbewegungen umnutzen könnte. Ein klassischer Frühfall von Dual Use also. Besonders pikant: Die Uhr symbolisierte auf der einen Seite Disziplin, Pünktlichkeit und Ordnung, auf der anderen Seite wurde sie mit ihrer erotischen Zusatzfunktion zur Verkörperung von Hemmungs- und Zügellosigkeit. Wie heikel diese Doppelbödigkeit damals war, zeigte sich darin, dass die meisten Hersteller ihre Uhrenmodelle nicht signierten. Bald schon blieb den gestrengen Sittenwächtern der klerikalen Kreise nicht verborgen, was sich da unter Uhrendeckeln so abspielte. Man fürchtete nicht zuletzt um die Moral des Personals in der Uhrmacherei, die oft mit Heimarbeit verbunden war. Eine eigens eingesetzte Kommission ging der Sache gründlich nach. Es geht heute das Gerücht um, dass sich insbesondere Gendarmen am meisten an den beschlagnahmten Uhren ergötzt haben sollen. Ein weiterer wirtschaftlicher Grundsatz, der oft noch heute Gültigkeit hat, gelangte in der Folge Ulysse Nardin Sex Uhr Anwendung: Wenn wir die Uhren nicht mehr bauen, baut sie die Konkurrenz auf der anderen Seite des Doubs. Kein Wunder, wollte man nicht auf das Marktsegment erotische Uhren und den damit Ulysse Nardin Sex Uhr Umsatz verzichten, die heisse Ware wurde schliesslich in die ganze Welt geliefert. Man bat also wenigstens um Diskretion, wenn sich die schändlichen Mechaniken denn schon nicht verhindern liessen. Diese wird übrigens bei den erotischen Uhren bis heute einigermassen eingehalten, mehr dazu später. Was dann wirklich produziert wurde, ist teilweise deftiger Natur. Fast ausnahmslos sind es Männerphantasien, die teilweise mit sehr viel Liebe zum Detail umgesetzt wurden. Die Uhren zeigen meist heterosexuelle Paare beim Akt, allenfalls sich selbst berührende Damen, jedoch keine Männerpaarungen — das wäre dann des Guten doch zu viel gewesen. Sehr beliebte Sujets sind übrigens als Nonnen verkleidete Männer oder lüsterne Priester, die sich im Kloster vergnügen. Kirchenvertreter zur Weissglut — oder vielleicht auch deren Blut in Wallung — gebracht Ulysse Nardin Sex Uhr dürfte beispielsweise ein Modell des legendären Uhrmachers Henry Capt aus dem Jahrbei dem sich ein Mönch und eine Nonne unter den wachsamen Augen eines Heiligenbilds äusserst explizit vergnügen, bewegt dargestellt mit einem Automatenmechanismus, aber nur unter dem Deckel sichtbar. Ein zweiter Mechanismus auf der sichtbaren Frontseite der Uhr zeigt harmlose Musikanten und Vögelchen in idyllischer Landschaft. Das schlüpfrige Sammlerstück erzielte im März beim Auktionshaus Antiquorum in Genf einen Erlös von ' Franken. Capts Automaten, die Mehrzahl davon übrigens nicht-erotischer Art, sorgen bei Uhrenauktionen immer wieder für Top-Resultate. Bei Antiquorum finden sich in der Datenbank vergangener Auktionen nicht weniger als Uhren erotischer Natur.
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