Sechs Personen suchen einen Orgasmus: Maja Zades Stück "Reden über Sex" an der Berliner Schaubühne. Kevin kommt aus dem Wedding und hat einen sehr kleinen Penis. Zum ersten und letzten Mal wollte er vor 15 Jahren mit einer Frau schlafen. Das war erst sehr romantisch, aber dann hat sie ihn wegen seines winzigen Geschlechtsteils ausgelacht. Seitdem geht es Kevin Lukas Turtur nicht so gut. Marie Jenny König findet das Stöhnen in den Pornos Reden Über Sex Schaubühne Kritik. Sie ist Lehrerin und hat zu allem dezidierte Ansichten und simple Erklärungen, vor allem für ihre eigene Trantütigkeit: "Ich bin eben einfach etwas langsamer in meinen emotionalen Reaktionen. Aber wenn schon Sex, dann besser mit Vertrauen, findet der harte Mann mit Lederhose und Hipsterbart. Pascal Konrad Singer ist schwul und katholisch und wollte deshalb mit seinem Freund keinen Sex vor der Homoehe. Das war auch besser so, denn er erste Sex nach der Hochzeit war fürchterlich - kein Vergleich zum keuschen Kuscheln davor. Britta Genija Rykova wurde erst mit Ende zwanzig von einem Hans-Joachim entjungfert, aber der war Blut-Fetischist und wollte nur mit ihr schlafen, wenn sie ihre Periode hatte. Und Fedora Carolin Haupt ist überzeugt, dass Sex eine wichtige Sache ist: "Es ist wie beim Sport. Manchmal muss man sich dazu zwingen, aber hinterher ist man froh darüber. An der Berliner Schaubühne erfährt man von Leuten, die man lieber nicht näher kennenlernen will, lauter Intimitäten, die den Rest der Welt eigentlich nichts angehen. Über irgendwas muss man an langen Theaterabenden halt plaudern, um sich die Zeit zu vertreiben. Schuld an dem Sextalk ist die Autorin Maja Zade, die dem Publikum mit ihrem neuen Stück genau das zumutet, was der Titel des Abends verspricht: "Reden über Sex". Ob sie damit Foucaults These, je mehr über Sex gesprochen werde, desto weniger werde er praktiziert, demonstrieren will, oder nur aus dem Kalauer, dass wir alle "oversexed and underfucked" seien, ein ganzes Theaterstück machen wollte, bleibt ihr Geheimnis. Das Setting in Marius von Mayenburgs Uraufführung ist denkbar simpel. Zwischendurch gönnt ihnen der Regisseur zur Erholung hübsche Gesangseinlagen, darunter eine gekonnt gestöhnte Fassung des Schmachtfetzen-Klassikers "Relax" von Frankie Goes to Hollywood. Seit Maja Zade, eine sehr geschätzte Dramaturgin an der Schaubühne, vor zwei Jahren anfing, sich für eine Autorin zu halten, schreibt sie ein Stück nach dem anderen. Nach zwei cleveren Typen-Komödien auf der Höhe des Zeitgeists "Status Quo", "Abgrund" und einer völlig konfusen "Ödipus"-Aktualisierung ist "Reden über Sex" ihre vierte Uraufführung an dem Haus binnen zwei Jahren. Mit ihrem in Unterleibsfragen so auskunftsfreudigen Personal gelingt ihr immerhin ein neues, leider völlig überflüssiges Genre: das pointenlose Boulevardstück. Zade schickt ihre ausgedachten Figuren auf den Gedankenstrich. Sollen die intimen Geständnisse für eine therapeutische Klärung der trüben Seelen sorgen? Oder geht es nur um etwas müde Eitelkeitsdemonstrationen der schwer von ihren Feuchtgebieten und erigierten Thesen faszinierten Geschlechtslebenbesitzer? Vielleicht dient die Aufführung auch einfach der Ersatzbefriedigung: Wenn man schon pandemiebedingt kaum noch ein Sozialleben hat, kann man wenigstens im Theater ein paar Zeitgenossen dabei zusehen, wie sie sich beschnuppern. Wer vor dem Besuch der Schaubühne dachte, dass Sex eigentlich eine ganz erfreuliche Sache ist, wurde gründlich eines Öderen belehrt. Zur SZ-Startseite. Lesen Reden Über Sex Schaubühne Kritik mehr zum Thema Theater Yoga Bewegung.
Achtung, Theater! – ‚Reden über Sex‘ an der Schaubühne
Achtung, Theater! – ‚Reden über Sex‘ an der Schaubühne – Kuhle Bücher Drei Frauen und drei Männer treffen sich einmal pro Monat, um über Sex zu reden. Es geht um Geschichten, Fantasien, Wünsche - von Doktorspielen bis zur Vagina-Operation, um die Geräusche der Eltern beim Sex oder ein schwules. Kevin hat Probleme mit seinem Blutzuckerspiegel und muss regelmäßig essen. Marius von Mayenburg inszeniert »reden über sex« an der Schaubühne – SchaubühneRegie: Marius von Mayenburg Bühne: Jan Pappelbaum Kostüme: Nina Wetzel Musik: Nils Ostendorf Dramaturgie: Maja Zade Licht: Erich Schneider. Sollen die intimen Geständnisse für eine therapeutische Klärung der trüben Seelen sorgen? Zu oft versandet ein Gedanke in einer Slapstick-Nummer. Dezember Neue Doppelspitze für Oberhausener Kurzfilmtage Und mithin bekommen nach dieser zwar freakigen, aber eher wenig unterhaltsamen Behelligung auch die in sexuell liberalen Zeiten überkommenen seelischen Hygieneregeln wie Tabu, Verdrängung, Hemmung, Diskretion und Scham etwas von ihrem alten Glanz zurück.
reden über sex - Schaubühne Berlin
Kevin hat Probleme mit seinem Blutzuckerspiegel und muss regelmäßig essen. Soll Intimität. ‚Reden über Sex' von Marius von Mayenburg ist eine Arbeit, die sich als Angebot tarnt und doch Selbstzweck ohne Aussage bleibt. Drei Frauen und drei Männer treffen sich einmal pro Monat, um über Sex zu reden. Es geht um Geschichten, Fantasien, Wünsche - von Doktorspielen bis zur Vagina-Operation, um die Geräusche der Eltern beim Sex oder ein schwules. In zwei pausenlosen Stunden plätschert das Geplänkel und Geplauder über sexuelle Vorlieben, Abenteuer und vor allem Ängste recht unmotiviert vor.Andere dieser Storys wirken dann doch eher wie aus der Klatschpresse abgeschrieben, etwa die der Frau, die sich ihre Vagina verkleinern lässt, damit ihr Mann seine Geliebte in die Wüste schickt, oder die der Lehrerin Marie, deren Mann sich auf der Hochzeitsfeier in seine Schwägerin verliebt. Radio Sarajevo. Samuel Finzi. Dezember Dauer: 2 Stunden, keine Pause www. Das Ensemble bemühe sich nach Kräften aus diesem letztlich belanglosen Stück ohne dramatischen Höhepunkt Funken zu schlagen. Medienschau Kulturkürzungen Volksbühne!! Dezember Leonhard-Frank-Stipendium für Fayer Koch Lediglich feministische Bühnenkünstlerinnen lassen noch freimütig die Hüllen fallen, als Signum ihrer Selbstermächtigung. FC Union Internationales Politik Bundestagswahl Wirtschaft Kultur Panorama Sport Stil Bürgerrechte Gesundheit Ratgeber Technologie Reisen. Dezember Neue Doppelspitze für Oberhausener Kurzfilmtage Kaum ein Satz bleibt wirklich in Erinnerung. Es sind komische Geschichten dabei, bizarre Offenbarungen, erschütternde Beichten und zarte Bekenntnisse. Die Dramaturgin Maja Zade "Abgrund" hat ein neues Stück geschrieben, das von Marius von Mayenburg inszeniert wird - am Dienstagabend feierte es seine Uraufführung. Das Stück Maja Zades und die Inszenierung von Marius von Mayenburg nehmen dem toxischen Spiel von Tabu und Obsession das Drama. Jeder spricht über seine intimsten sexuellen Erinnerungen, Erfahrungen und Fantasien. Diese Ausstiege strukturieren den zweistündigen Abend, der ansonsten auch nicht viel an Dramaturgie zu bieten hat. Was aber offenbar weder sie selbst noch jemand der anderen bemerkt. Realisation: WARENFORM. Drei Frauen und drei Männer treffen sich einmal pro Monat, um über Sex zu reden. Die existenzielle Einsamkeit, die unter all den beim Seelenstriptease verhandelten Sex-Spielen lauert, wird zu selten sichtbar. Medienschau AufBruch Konsequenz. Maja Zade hat ein Stück über Intimität und urbane Einsamkeit geschrieben, über den Versuch, Unsagbares zu sagen, über das Verschweigen von Sehnsüchten und die Erotik des Darüber-Sprechens. Aber so ganz scheint das weder Zade noch von Mayenburg zu reichen. Gegen Ende gibt es die Geschichte von "Oma Essen" benannt nach der Stadt, in der sie wohnte. Der Witz des Abends ist also, dass eine solche schützende Einrichtung Menschenfreundlichkeit nicht nur für diejenigen beweist, die sich im ungestörten Austausch über ihre Nöte und Obsessionen Erleichterung verschaffen wollen, sondern auch für jene, die von diesem Austausch gern verschont bleiben. Bühnenbildner Jan Pappelbaum hat mit alten Brettern einen Übungsraum angedeutet, in dem für gewöhnlich vielleicht Tanzstunden stattfinden.